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Kampagne mit Kampa

Die deutschen Volleyball-Nationalspieler wie Zuspieler Lukas Kampa sind unbekannte Stars zum Anfassen. Nach dem Einspielen gegen Taiwan wartet im Finale der World League eine schwere Aufgabe auf sie.

Lukas Kampa kann sich noch genau an seine erste Begegnung mit Nationalspielern erinnern. Als 15 Jahre alter Schüler des Volleyball-Internats in Frankfurt pirschte er sich damals die Treppe runter zum Kraftraum. Getrieben von der Hoffnung, den großen Jungs bei ihrer Vorbereitung auf ein Länderspiel zugucken zu können. „Das sind Bilder im Gedächtnis, die bleiben“, erinnert er sich knapp 15 Jahre später noch immer: „Solche Momente können Antrieb fürs ganze Jahr geben.“ Und weil er das noch weiß, hilft er rund um die World-League-Endrunde in Frankfurt - bei der Deutschlands Volleyball-Nationalmannschaft im Finale am Samstag (17.10 Uhr / live auf Sport1) auf Slowenien trifft - dabei, erinnerungsträchtige Bilder für den potentiellen Nachwuchs zu produzieren.
Zunächst spielerisch-konzentriert mit Ball: Beim öffentlichen Training des Nationalteams an der sportbetonten Main-Taunus-Schule in Hofheim spielen sich Kampa & Co mit jugendlichen Talenten zwischen 14 und 17 Jahren in verschiedenen Spielformen die Bälle zu. Dann lächelnd in gebückter Haltung - beim Autogrammeschreiben und auf Dutzenden von Selfies mit den Girlies, die sich um den 1,95 Meter großen Hünen scharen. Ob die Bilder im Gedächtnis haften bleiben, wird sich erst später herausstellen. Zunächst mal ging es für Kampa und die anderen Nationalspieler darum, sich zu präsentieren, neugierig zu machen, nahbar zu sein.
„Das ist etwas sehr Besonderes“, freute sich Sportlehrer Tim Schön, der in Hofheim für den Schwerpunkt Volleyball zuständig ist, über das Showtraining unter Leitung und Moderation von Bundestrainer Vital Heynen. Schöns Schüler, die Mädchen in weißen Trikots, die Jungs in Rot, präsentierten sich nicht mal besonders nervös, sondern gut vorbereitet und talentiert im Umgang mit den bunten Bällen. Kein Wunder, die meisten von ihnen sind schon gestählt durch erfolgreiche Teilnahmen am Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.

Aus dem Volleyball-Internat nach Olympia

Lukas Kampa hat Olympia schon erreicht. 2012 in London wurde er Fünfter mit dem deutschen Team. Der gebürtige Bochumer ist seit Jahren eine feste Größe im Nationalteam, seine Aufschläge sind berüchtigt, und als Blockspieler ist er eine Bank. Doch vor allem gilt der Steller als einer der „Cleveren“ auf dem Feld, wie es Bundestrainer Heynen ausdrückt. Einer, der die anderen in Szene setzt, ohne auf den ersten Blick selbst zu glänzen. Das macht er so gekonnt, dass er bei der WM 2014 als bester Zuspieler ins All-Star-Team gewählt wurde. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille mit dem deutschen Team blieb er dann gleich in Polen, spielte zwei Jahre für Czarni Radom, bevor er nun für die kommende Saison innerhalb des Landes zu Jastrzebski Wegiel wechselt.
„Mit 30 werden die Zuspieler doch erst richtig gut“, zitiert Kampa eine goldene Volleyball-Regel in eigener Sache, womit er unterstreicht, dass er sich noch längst nicht am Ende seiner Karriere angekommen sieht. Im Nationalteam gehört er mittlerweile zu den Ältesten - wobei er den Druck durch junge Leute, die nachdrängen, als positiv erachtet. „Wir müssen uns keine Sorgen um den Nachwuchs machen. Die können es auch.“

Finale als Heimspiel

Da die deutschen Männer die Teilnahme an Olympia in Rio knapp verpasst haben, ist der Zeitpunkt für den Umbruch gekommen. Das spiegelt sich allerdings auch in den Resultaten wider. Bei den jüngsten Turnieren der World-League-Gruppe 3 in Mexiko und Kasachstan hat das verjüngte deutsche Team - ohne Kampa - nur zwei von sechs Spielen gewonnen. „Wir konnten mithalten, aber nicht gewinnen“, erkannte Heynen, der noch den nötigen Killerinstinkt vermisst.
Trotzdem war seine Mannschaft als Ausrichter für die Endrunde um den Wieder-Aufstieg in Gruppe 2 am Wochenende gesetzt. Dass Deutschland so tief einsteigen musste, lag daran, dass das Team im vergangenen Jahr auf die Teilnahme an der World League verzichtete und lieber bei den Europaspielen in Baku antrat. Zwar wurde Deutschland dort Turniersieger, verspielte aber seinen besseren Platz in der World League.
Am Freitag gewann sie nun ihr Halbfinale in Frankfurt gegen das Überraschungsteam aus Taiwan mit 3:0 Sätzen (25:16, 25:19, 25:22) - mit Kampa als Ballverteiler und Regisseur. Im Finale wartet nun der EM-Zweite  Slowenien, der im zweiten Halbfinale Griechenland ebenfalls mit 3:0 (25:22, 25:20, 25:16) besiegte. Damit die Ballsporthalle dann hinreichend gut gefüllt ist - immerhin steht später am Samstagabend auch das Viertelfinale der Fußball-WM zwischen Deutschland und Italien auf dem Programm -, genießen alle Schüler der Main-Taunus-Schule freien Eintritt. Nimmt man den Andrang auf den Rängen der Brühlwiesenhalle beim öffentlichen Training als Maßstab, könnte es voll werden. Allerdings muss einschränkend darauf hingewiesen werden: Die fünfte und sechste Stunde war für alle schulfrei, die zum Volleyball wollten.

Quelle: F.A.Z.

von Achim Dreis, Hofheim

Link zum Originalartikel: http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/volleyball-world-league-kampagne-mit-kampa-14317945.html

   

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